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Zahnmedizinische Versorgung flächendeckend sicherstellen!

Antrag

Fraktion AfD
Zahnmedizinische Versorgung flächendeckend sicherstellen!
Der Landtag wolle beschließen:
Die Landesregierung wird aufgefordert,

  1. eine Erhöhung der Anzahl der regulären Studienplätze der Zahnmedizin im notwendigen
    Maße unverzüglich vorzunehmen, um der bereits drohenden Unterversorgung langfristig entgegenzuwirken.
  2. einen Maßnahmenplan zu entwickeln, welcher die Bindung von Zahnärzten in unterversorgten Gebieten bzw. Gebieten mit drohender Unterversorgung in Sachsen-Anhalt zum
    Ziel hat und die Abwanderung ins Ausland und in andere Bundesländer reduziert und
    mindestens folgende Punkte umfasst:
    a) Rückkehrprämien als zum Sicherstellungsauftrag der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt (KZV) flankierendes und ergänzendes Landesprogramm mit
    Unterstützungshilfen für ins Ausland oder in andere Bundesländer abgewanderte
    Zahnärzte, die bereit sind, eine Tätigkeit in Sachsen-Anhalt aufzunehmen.
    b) Evaluation und Weiterentwicklung der Maßnahmen zur Motivierung einer beruflichen Entwicklung junger Zahnärzte im ländlichen Bereich.
    c) Einführung einer Landzahnarztquote bei Studienplatzvergabe, analog zu den bestehenden Regelungen bei den Medizinstudienplätzen.
    LANDTAG VON
    SACHSEN -ANHALT
    2
    Begründung
    Die Versorgungsprognose der KZV zeigt in der Entwicklung eine dramatische Zukunftsaussicht. Bis zum Jahr 2030 erreichen knapp 800 Vertragszahnärzte das Rentenalter. Diese Zahlen sind bereits lange bekannt. Im Jerichower Land zeigt sich jetzt schon ein stark eingebrochener Versorgungsgrad. Hochgerechnet auf die Bevölkerungsprognosen sinkt der Versorgungsgrad in diesem Gebiet in vier bis neun Jahren auf unter 30 Prozent.
    Nach Aussage der KZV sieht die Versorgungsstruktur im Bereich der Kieferorthopädie noch
    kritischer aus. Die Ruhestandswelle der Zahnärzte rollt nicht erst an, sie ist bereits da. Eine
    Erhöhung der Studienplätze muss somit zeitnah geschehen, denn angesichts einer Studiendauer von acht bis neun Jahren, ist dies keine kurzfristige Lösung.
    Im Jahr 2030 werden ohne Intervention in Sachsen-Anhalt 150 Zahnärzte fehlen, um einen
    Versorgungsgrad von 75 Prozent zu erreichen. Damit 100 Prozent erreicht werden können,
    müssten es rechnerisch 472 sein.
    Ein weiteres Problem ist vor allem, dass Zahnärzte zwar bei uns ausgebildet werden und ein
    hervorragendes Studium durchlaufen, dann aber schnell abwandern und letztlich in anderen
    Regionen Deutschlands ansässig werden.
    Zur Deckung des ärztlichen Versorgungsbedarfes ist es daher unerlässlich, Zahnärzte und Absolventen der Zahnmedizin an die Berufstätigkeit in Sachsen-Anhalt, speziell in unterversorgten Gebieten, zu binden und für bereits abgewanderte Zahnärzte Anreize zur Ausübung ihrer
    Tätigkeit in Sachsen-Anhalt zu schaffen.
    Die KZV ist aufgrund der besonders schwierigen Situation in Sachsen-Anhalt durch ein flankierendes Landesprogramm zu unterstützen.
    Ulrich Siegmund
    Fraktionsvorsitz
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